Die Vier (Fünf) Temperamente

Dr. Hans Jürgen Groß
Zukunft gestalten: WEG- und Wandlungsbegleitung
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Die Vier (Fünf) Temperamente

Dr. Gross INFO
Die Lehre der Temperamente geht auf die Antike zurück (Hippokrates) und beschreibt vier Grundtypen basierend auf emotionalen und verhaltensbezogenen Eigenschaften:

1. Choleriker (willensstark, geführt, zielorientiert)

Stärken: Entschlossenheit, Zielorientierung, Führungsqualitäten, Durchsetzungsvermögen. Ängste: Kontrollverlust, Scheitern, Schwäche zeigen, Angst vor Bindung und Einschränkung der Freiheit. Strebt nach Veränderung, Dynamik und Unabhängigkeit. Mögliche Glaubenssätze: „Ich bin stark und muss Verantwortung übernehmen, um für andere zu sorgen.“ | „Die Welt ist ein Ort, an dem Stärke und Durchsetzungskraft erforderlich sind, um erfolgreich zu sein.“ Erwartungen: „Sei stark für uns. Übernimm Verantwortung und halte die Dinge zusammen!“ | „Beschütze uns und sorge dafür, dass alles funktioniert.“ Leitmotiv: „Du bist der Fels, der für Sicherheit und Stabilität sorgt.“

Entsprechungen:
  • DISG: "D"-Typ (Dominant)
  • Resilienztyp Groß: Eiche
  • Angsttyp Riemann: Hysterisch
  • Enneagramm-Typ: Typ 8 (Der Herausforderer)

  • Element: Feuer
  • Sternzeichen: Widder, Löwe, Schütze (Feuerzeichen)
  • Planet: Mars
  • Metall: Eisen
  • Edelsteine: Granat, Rubin – Steine, die Energie, Mut und Leidenschaft fördern.
  • Repräsentationssystem: Kinästhetisch
  • Farbe: Rot
  • Laut/Vokal: „O“ (Mars)
  • Geschmack: Scharf – wie Chilischoten, symbolisiert Intensität und Wärme
  • Geruch: Pfefferminze – erfrischend und belebend
  • Geste: Faust nach oben – symbolisiert Stärke und Durchsetzungsvermögen
    Lichtseiten: Entschlossen, zielstrebig, charismatisch und motivierend. Schattenseiten: Kann dominant, stur und ungeduldig sein. Neigt dazu, andere zu kontrollieren und weniger Rücksicht auf deren Bedürfnisse zu nehmen.

    Stresspol: Wasser (Phlegmatiker) - Choleriker empfinden die Ruhe und Beständigkeit des Phlegmatikers oft als passiv und frustrierend.
    Heilung/Erlösung: Luft (Sanguiniker) und Erde (Melancholiker). Ein Choleriker kann durch die Begeisterung und Leichtigkeit des Sanguinikers Entspannung und Freude finden. Die Struktur und Nachdenklichkeit des Melancholikers können dem Choleriker helfen, tiefer zu reflektieren und seine Impulsivität zu mäßigen.


    2. Sanguiniker (optimistisch, extrovertiert, gemeinschaftsorientiert)

    Stärken: Begeisterungsfähigkeit, Geselligkeit, Spontaneität, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität. Ängste: Ablehnung, Einsamkeit, nicht gemocht werden, zu große Nähe und Verlust der Autonomie. Rückzug ins Innere, um sich vor Vereinnahmung zu schützen. Mögliche Glaubenssätze: „Ich bin lebensfroh und offen für Menschen, während ich stets nach Inspiration und meinem Platz suche.“ | „Die Welt ist ein bunter Ort voller Chancen, Abenteuer und Beziehungen.“ Erwartungen: „Bringe Freude in unser Leben. Sei unser Sonnenschein und mach es uns leicht!“ | „Sei nicht traurig, sondern immer fröhlich.“ Leitmotiv: „Du bist der Lichtblick, der alles schöner macht.“

    Entsprechungen:
    • DISG: "I"-Typ (Initiativ)
    • Resilienztyp  Groß: Schilfrohr
    • Angsttyp Riemann: Schizoid
    • Enneagramm-Typ: Typ 7 (Der Enthusiast)

    • Element: Luft
    • Sternzeichen: Zwillinge, Waage, Wassermann (Luftzeichen)
    • Planet: Merkur
    • Metall: Quecksilber
    • Edelsteine: Citrin, Karneol – Steine, die Freude, Kreativität und Energie fördern.
    • Repräsentationssystem: Auditiv, Visuell
    • Farbe: Gelb – für Optimismus und Freude
    • Laut/Vokal: „E“ – lebhaft und offen
    • Geruch: Zitrusfrüchte – frisch und belebend
    • Geschmack: Süß – wie Obst, symbolisiert Freude und Unbeschwertheit
    • Geste: Offene Arme – symbolisiert Offenheit und Geselligkeit
    Lichtseiten: Optimistisch, energetisch, inspirierend und kontaktfreudig. Schattenseiten: Kann sprunghaft, oberflächlich und wenig zuverlässig sein. Neigt dazu, Verpflichtungen nicht ernst genug zu nehmen und sich schnell abzulenken.

    Stresspol: Erde (Melancholiker) Sanguiniker könnten die ernsthafte und strukturierte Natur des Melancholikers als einengend und hemmend empfinden. Heilung/Erlösung: Feuer (Choleriker) und Wasser (Phlegmatiker) Die Entschlossenheit und Energie des Cholerikers können den Sanguiniker motivieren und inspirieren. Die Ruhe und Stabilität des Phlegmatikers können dem Sanguiniker helfen, sich zu erden und innere Ruhe zu finden.


    3. Phlegmatiker (ruhig, ausgeglichen, gemeinschaftsorientiert)

    Stärken: Geduld, Loyalität, Friedfertigkeit, Beständigkeit. Ängste: Konflikte, Überforderung, Stress, Schwierigkeiten Anschluss zu finden. Angst vor Trennung und Alleinsein. Starkes Bedürfnis nach Gemeinschaft und Bestätigung. Mögliche Glaubenssätze: „Ich schätze Harmonie und Frieden und empfinde es als schwierig, aktiv auf Menschen zuzugehen.“ | „Die Welt ist oft hektisch und fordernd, ich suche nach Ruhe und Beständigkeit.“ Erwartungen: „Mach keinen Ärger. Sei brav und halte dich im Hintergrund.“ | „Störe den Frieden nicht und sei unkompliziert.“ Leitmotiv: „Du bist der Ruhepol, der Harmonie bewahrt.“

    Entsprechungen:
    • DISG: "S"-Typ (Stetig)
    • Resilienztyp Groß: Der schiefe Baum
    • Angsttyp Riemann: Depressiv
    • Enneagramm-Typ: Typ 9 (Der Friedensstifter)

    • Element: Wasser
    • Sternzeichen: Krebs, Skorpion, Fische (Wasserzeichen)
    • Planet: Mond
    • Metall: Silber (Mond)
    • Edelsteine: Aquamarin, Jade
    • Repräsentationssystem: Kinästhetisch
    • Farbe: Blau
    • Laut/Vokal: „O“ (Mond)
    • Geruch: Lavendel – beruhigend und entspannend
    • Geschmack: Mild – wie Kamillentee, symbolisiert Sanftheit und Beständigkeit
    • Geste: Hand auf dem Herzen – symbolisiert Frieden und Verbundenheit
    Lichtseiten: Geduldig, zuverlässig, friedlich und ausgeglichen. Schattenseiten: Kann passiv, unentschlossen und wenig ehrgeizig sein. Neigt dazu, Konflikten aus dem Weg zu gehen und sich zurückzuziehen.

    Stresspol: Feuer (Choleriker) Phlegmatiker könnten die intensive und dominante Natur des Cholerikers als überwältigend und stressig erleben. Heilung/Erlösung: Luft (Sanguiniker) und Erde (Melancholiker). Die Lebensfreude und Geselligkeit des Sanguinikers können dem Phlegmatiker helfen, mehr aus sich herauszugehen und das Leben zu genießen. Die Nachdenklichkeit und Tiefe des Melancholikers können dem Phlegmatiker helfen, ihre Emotionen besser zu verstehen und zu verarbeiten.


    4. Melancholiker (nachdenklich, zielorientiert, introvertiert)

    Stärken:
    Detailtreue, Zuverlässigkeit, analytisches Denken, Tiefgründigkeit. Ängste: Fehler machen, Kritik, Chaos. Angst vor Veränderung und Kontrollverlust. Strebt nach Sicherheit, Ordnung und Stabilität. Mögliche Glaubenssätze: „Ich muss sorgfältig und gewissenhaft handeln, um meine Ziele zu erreichen und Hindernisse zu überwinden.“ | „Die Welt ist ein komplexer Ort, der Tiefe, Genauigkeit und Vorsicht erfordert.“ Erwartungen: „Mach alles perfekt und enttäusche uns nicht.“ | „Sei gewissenhaft, halte dich an Regeln und vermeide Fehler.“ Leitmotiv: „Du bist der Hüter, der Ordnung und Sicherheit schafft.“

    Entsprechungen:
    • DISG: "G"-Typ (Gewissenhaft)
    • Resilienztyp Groß: Pusteblume
    • Angsttyp Riemann: Zwanghaft
    • Enneagramm-Typ: Typ 4 (Der Individualist)

    • Element: Erde
    • Sternzeichen: Stier, Jungfrau, Steinbock (Erdzeichen)
    • Planet: Saturn
    • Metall: Blei (Saturn)
    • Edelsteine: Amethyst, Onyx
    • Repräsentationssystem: Visuell, Kinästhetisch
    • Farbe: Grün
    • Laut/Vokal: „U“ (Saturn)
    • Geruch: Sandelholz – tief und erdend
    • Geschmack: Herb – wie dunkle Schokolade, symbolisiert Tiefe und Komplexität
    • Geste: Hand ans Kinn – symbolisiert Nachdenklichkeit und Analyse

    Lichtseiten: Sorgfältig, organisiert, verantwortungsbewusst und tiefgründig. Schattenseiten: Kann perfektionistisch, kritisch und pessimistisch sein. Neigt dazu, sich in Details zu verlieren und Veränderungen zu widerstehen.

    Stresspol: Luft (Sanguiniker) Melancholiker könnten die sprunghafte und weniger ernste Natur des Sanguinikers als chaotisch und unzuverlässig empfinden. Heilung/Erlösung: Feuer (Choleriker) und Wasser (Phlegmatiker). Die Entschlossenheit und Durchsetzungsfähigkeit des Cholerikers können dem Melancholiker helfen, aus ihrer Komfortzone herauszutreten und aktiv zu werden. Die Ruhe und Beständigkeit des Phlegmatikers können dem Melancholiker helfen, seine Ängste zu beruhigen und innere Stabilität zu finden.

    * * *

    Das nicht benannte "fünfte, zentrale Temperament"

    Das Solare Temperament (ausgeglichen, harmonisch, erleuchtet)

    Stärken: Ausgeglichenheit, Harmonie, Empathie, Weisheit. Kombiniert Entschlossenheit und Führungsqualitäten des Cholerikers, die Begeisterungsfähigkeit und Kreativität des Sanguinikers, die Geduld und Beständigkeit des Phlegmatikers sowie die Tiefgründigkeit und Sorgfalt des Melancholikers. Ängste: Mangel an Harmonie, Uneinigkeit, Ungerechtigkeit. Angst vor innerem und äußerem Ungleichgewicht und Disharmonie.
    Mögliche Glaubenssätze: „Ich strebe nach innerer und äußerer Harmonie und will anderen helfen, ihr eigenes Gleichgewicht zu finden.“ | „Die Welt ist ein Ort, an dem Ausgewogenheit und Harmonie erstrebenswert sind.“ Erwartungen: „Strahle und bringe Harmonie in unser Leben. Sei unser Mittelpunkt und unser Licht.“ | „Schaffe Frieden und Balance, wo immer du bist.“ Leitmotiv: „Du bist die Sonne, die Licht, Wärme und Leben spendet und alles ins Gleichgewicht bringt.“

    Entsprechung:
    • Element: Äther (das fünfte Element, oft als Quintessenz oder kosmisches Element betrachtet, das die anderen vier Elemente verbindet)
    • Sternzeichen: Die Sonne steht im Zentrum und beeinflusst alle Sternzeichen, daher keine spezifische Zuordnung zu einem Zeichen
    • Enneagramm: Christus-Typ (Integration der positiven Eigenschaften aller Typen)
    • Planet: Sonne
    • Metall: Gold (Sonne)
    • Edelsteine: Sonnenstein, Diamant
    • Repräsentationssystem: Integriert alle Repräsentationssysteme
    • Farbe: Gold
    • Laut/Vokal: „AUM“ (Sonne)
    • Geruch: Rosenblüten – duftend und harmonisch
    • Geschmack: Honig – süß und nährend, symbolisiert Ausgewogenheit und Fülle
    • Geste: Arme ausgebreitet – symbolisiert Erleuchtung und Harmonie
    Lichtseiten: Harmonisch, weise, inspirierend und ausgleichend. Schafft Balance und fördert das Wohlbefinden anderer. Schattenseiten: Kann sich überfordert fühlen, wenn Harmonie nicht erreicht wird. Neigt dazu, eigene Bedürfnisse zugunsten anderer zu vernachlässigen und könnte Schwierigkeiten haben, wenn die Dinge nicht im Gleichgewicht sind.

    Dieser "Christus-Typ" oder das Solare Temperament symbolisiert also einen Zustand höchster Ausgeglichenheit und Erleuchtung, bei dem die positiven Aspekte aller Temperamente und Typen in perfekter Harmonie integriert sind.


    Geprägt oder angeboren?
    Temperamente gelten weitgehend als angeboren, da sie auf biologischen und genetischen Grundlagen beruhen. Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass Temperamentstendenzen bereits in der frühen Kindheit erkennbar sind und mit biologischen Faktoren wie Gehirnstruktur, Hormonhaushalt und Neurotransmittern zusammenhängen.

    Was spricht für angeborenes Temperament?

    Frühkindliche Beobachtungen: Schon bei Neugeborenen zeigen sich deutliche Unterschiede im Verhalten, z. B. in Bezug auf Aktivitätsniveau, Reizbarkeit oder Anpassungsfähigkeit. Manche Kinder sind von Natur aus ruhiger, andere temperamentvoller.

    Genetische Einflüsse: Zwillingsstudien zeigen, dass Temperament zu einem erheblichen Teil genetisch veranlagt ist.

    Biologische Grundlagen: Das Temperament ist eng mit der Funktion des Nervensystems und der Gehirnchemie verbunden. Zum Beispiel:
    • Sanguiniker: Hoher Dopaminspiegel → Geselligkeit, Optimismus.
    • Melancholiker: Sensibles limbisches System → Neigung zu Tiefgründigkeit und Vorsicht.

    Evolutionärer Nutzen: Temperamentstypen könnten evolutionär bedingt sein, um einer Gemeinschaft zu dienen. Unterschiedliche Temperamente fördern das Überleben, indem sie eine Vielfalt an Verhaltensweisen entwickeln: Während extrovertierte Typen wie Sanguiniker und Choleriker Führung und Innovation vorantreiben, tragen introvertierte Typen wie Melancholiker und Phlegmatiker mit Analyse und Stabilität bei.

    Umweltfaktoren und Erziehung können die Ausprägung von Temperamenten erheblich beeinflussen.

    Die Erwartungen, die nahe Angehörige, z. B. Eltern, unbewusst an ein Kind mit einem bestimmten Temperament stellen, können sich in einem Leitmotiv verdichten lassen. Diese Erwartungen beruhen oft auf unbewussten Zuschreibungen oder Interpretationen des Verhaltens des Kindes, das mit seinem Temperament bestimmte Reaktionen hervorruft.

    Hieraus prägen sich dann die Glaubenssätze, die einen Menschen zu dem werden lassen, der er ist. Sie beschreiben, wie jeder sich selbst und die umgebende Welt interpretiert. Die oben genannten Glaubenssätze stellen die Temperamente und ihre Sicht auf die Welt dar, indem sie Stärken und typische Denkweisen aufzeigen.

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    Für weitere Informationen, siehe auch:



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